Achtsam durch den Advent!
- Kathrin Mayr
- 19. Dez. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Drei Kerzen leuchten bereits hell am Adventkranz, die vierte darf sich bald dazu gesellen. Ein Licht, das symbolisch die Wärme der Weihnachtszeit in unseren Stuben verbreiten soll. Besinnlichkeit - Entschleunigung - Achtsamkeit.
Und dennoch haben wir gerade in der Adventszeit das Gefühl, dass die Zeit noch ein bisschen schneller rast. Zumindest für uns Erwachsene. Während die Kinder es kaum mehr erwarten können, bis es endlich soweit ist - die Zeit für sie scheint schier unendlich zu sein.
Doch als Erwachsene hetzen wir häufig durch den Tag, machen noch Besorgungen für das Weihnachtsfest, bereiten alles für den Weihnachtsabend vor, versuchen ganz nebenbei unsere alltäglichen Aufgaben zu bewältigen. Gefühlt ein Berg von Aufgaben, Verpflichtungen und To-Dos, die schwer auf unseren Schultern laden. Und manchmal vergessen wir, dass wir bei jeder Wanderung, auch wenn die Vorfreude auf den Gipfel noch so groß ist, auch eine kleine Pause einlegen dürfen. Einfach einmal Gepäck ablegen und kurz ausrasten. Und so lade ich Sie heute wieder zu einer kleinen Übung ein.

Nehmen Sie sich einen kurzen Moment Zeit, oder auch einen längeren, so wie es sich für Sie für jetzt gerade gut und richtig anfühlt. Schließen Sie die Augen und spüren Sie einmal nach, wie viel von diesem Gepäck aktuell auf Ihren Schultern lastet. Wie viele Aufgaben? Verpflichtungen? Erledigungen? Und wie fühlt sich dieses Gepäck gerade an? Wie schwer, oder leicht? Und vielleicht spüren Sie das Bedürfnis, dieses Gepäck nun für einen Moment von Ihren Schultern zu nehmen, sich einen Platz zu suchen, der für eine kleine Rast einlädt. Sich erlauben, eine kurze Pause einzunehmen und durchzuatmen. Und während Sie es sich auf Ihrem Platz gemütlich machen, erlauben Sie sich, ganz bei sich zu sein - wahrzunehmen. Vielleicht möchten Sie dazu den Fokus auf Ihre Atmung legen - spüren, wie sich Bauch und Brust mit jedem Atemzug heben und senken.
Und manchmal spüren wir den Impuls, tief einzuatmen - frischen Sauerstoff in unsere Lungen zu befördern - nachzuspüren, wie frische Energie zu jeder Zelle des Körpers befördert wird und ganz langsam wieder auszuatmen. Und beim Ausatmen all die verbrauchte Luft nach draußen zu befördern. Und wie schön, kann die Vorstellung sein, bei jedem Ausatmen noch mehr von all den Lasten im inneren unseres Körpers nach draußen zu befördern. Alles abgeben, was jetzt im Moment nicht wichtig ist, alle Schwere, all die To-Dos, Gespräche die uns noch beschäftigen, der ein oder andere Streit, alles was für jetzt im Moment nicht wichtig ist - einfach nach draußen zu befördern. Und wahrzunehmen, wie sich mit jedem Einatmen eine Leichtigkeit im Inneren ausbreiten darf. Ausatmen - Abgeben - alles Unwichtige nach draußen befördern.
Ganz bei sich zu sein - mit jedem Atemzug. Und manchmal kommt vielleicht ein Gedanke angeflogen, klopft kurz an und darf auch wieder weiterfliegen, während Sie die Aufmerksamkeit wieder auf Ihren Atem lenken. Und vielleicht ist Ihnen auch aufgefallen, wie Sie mit jedem Atemzug ruhiger werden, der Atem regelmäßiger wird und tiefer, sich vielleicht eine angenehme Wärme in den Händen und Füßen ausbreitet, das pulsieren des eigenen Herzschlags in den Fingerspitzen spüren - gelöster - freier.
Sich Atemzug für Atemzug eine angenehme Ruhe beginnt auszubreiten. Wie das Licht der Kerzen, die die Wärme in unsere Stuben bringt.
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