Raus an die frische Luft, rein ins Wohlbefinden!
- Kathrin Mayr
- 13. Dez. 2024
- 3 Min. Lesezeit
Viele kennen vielleicht den Begriff des Waldbadens oder sind selbst schon einmal in den Wald gegangen, um sich dadurch ganz bewusst, ein Stück Wohlbefinden zu verschaffen. Dabei taucht vielleicht unmittelbar das Bild im Kopf auf, einen Baum zu umarmen. Für viele scheint dies vielleicht auch ein befremdlicher Gedanke. Dabei geht es beim Waldbaden gar nicht so sehr darum, Bäume zu umarmen.
Ursprünglich kommt das Waldbaden aus Japan und wird unter dem Begriff Shinrin Yoku sogar schulmedizinisch angewandt. Dabei geht es dem Begriff nach darum, ein Bad in der Atmosphäre des Waldes zu nehmen, sprich einzutauchen in die Atmosphäre des Waldes.

In einer Metastudie um die Autoren Antionelli, Barbieri und Donelli (2019) wurden zahlreiche Studien herangezogen und die Effekte des Waldbadens analysiert. Dabei konnte aufgezeigt werden, dass Waldbaden den Cortisol-Level signifikant senkt und somit einen positiven Einfluss auf die Senkung des Stresslevels und Erhöhung des Wohlbefindens hat.
Dabei wurde auch aufgezeigt, dass der Placebo-Effekt bei der Senkung des Stresslevels eine bedeutende Rolle spielen könnte und somit die reine Vorstellung des Waldbadens bereits einen positiven Einfluss auf das Wohlbefinden hat.

Und in diesem Sinne lade ich Sie zu folgender imaginativer Übung ein: Schließen Sie für einen Moment die Augen und stellen Sie sich vor, Sie befinden sich inmitten eines grünen Nadelwaldes. Es ist Winter und feine, kristallene Schneeflocken tanzen sanft vom Himmel. Der Geruch von Tannen und feuchter Erde und Moos liegt in der Luft. Es ist still, dennoch vernehmen Sie vielleicht das Rascheln eines Eichhörnchens, das gerade auf Suche nach einer Nuss von einem Versteck zum nächsten huscht, während sich eine Schneeflocke ganz sacht auf Ihrer Nasenspitze niederlässt. Sie spüren den frischen Wind und nehmen einen tiefen Atemzug - Ein... die Lunge füllt sich mit frischem Sauerstoff, bringt Energie und Frische in den Körper, in jede einzelne Zelle. Und Aus...die verbrauchte Luft strömt nach außen, befördert alles verbrauchte, alles was es loszulassen gilt, nach draußen. Ein....Energie und Frische strömt ein.... und Aus... Verbrauchtes, alte Lasten, im Moment Unwichtiges strömt aus...
Und vielleicht möchten Sie an einen der Bäume näher herantreten, mit einer Hand den starken robusten Stamm des Baumes berühren, um der Kraft und Stärke nachzuspüren. Die Kraft, bei Wind und Sturm, bei Regen und auch bei Sonnenschein stets stabil und sicher verwurzelt dazustehen, in seinem Sein, mit den Wurzeln verbunden mit der Erde, die den Baum von unten nähren und sich verbinden mit den Wurzeln anderer Bäume. Ein Geflecht aus Wurzeln und Verbundenheit, aus Gemeinschaft und Stärke.
Und vielleicht haben Sie auch Lust, sie vorzustellen, selbst für einen kurzen Moment dieser Baum zu werden, sich zu nähren über die Wurzeln und die Verbundenheit wahrzunehmen. Ganz einzutauchen und eins zu werden, mit diesem Wald. Oder vielleicht möchten Sie sich auch einfach an einen der Bäume anlehnen und der Kraft und Stärke nachspüren, die Stabilität und Beständigkeit des Baumes in jeder Jahreszeit.
Und vielleicht bemerken Sie auch schon, dass alleine beim Lesen dieser Zeilen, Ihr Atem bereits etwas ruhiger geworden ist, sich eine angenehme Schwere oder Leichtigkeit in Ihnen ausbreitet, sich eine tiefe innere Ruhe beginnt auszubreiten, sich immer mehr in Ihnen ausdehnt, in Ihren Armen und Beinen, angenehme Schwere und Wärme und Ruhe, in Ihrem Bauchraum, Ihrer Stirn - eine tiefe Zufriedenheit und angenehmes Wohlbefinden.

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